Kirchenführung
in der Kirche St. Martin, Kilchberg
Die schöne neugotische Kirche und ihre besondere Geschichte dahinter, stellt Ihnen Pfarrerin Regina Degen-Ballmer gerne auf einer Führung vor.
Und wenn Sie die älteste Original erhaltene spielbare Orgel des Kantons Baselland auch hören möchten, so spielt sie gerne darauf vor und erzählt etwas zur Orgel.
Dauer: 15 bis 60 Min – ganz wie Sie möchten.
Kosten: Kollekte nach der Führung. Schul- und Konf-Klassen kostenlos.
Terminvereinbarung: Bitte nehmen Sie mit Frau Degen Kontakt auf (rdegenballmer@bluewin.ch)
Kirche St. Martin
Sie ist die einzige grössere Landkirche der Neugotik im Baselbiet. Sie trägt den Namen des fränkischen Nationalheiligen Martin, Bischof von Tours (316/17-397). Die erste Kilchberger Kirche dürfte somit bis in die Zeit der fränkischen Alemannen-Mission (7. oder 8. Jahrhundert) zurückgehen. Erbaut auf ehemals römischem Siedlungsgebiet, ist sie eine der Mutterkirchen des Baselbiets. Von Anfang an diente sie allen drei Dörfern Kilchberg, Rünenberg und Zeglingen als gemeinsamer Gottesdienstraum.
1276 wird die Kirche zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Um 1400 herum wurde sie verlängert, bis sie die Länge des heutigen Schiffs erreichte. Aus dem Spätmittelalter stammen noch die beiden kleinen Fenster in der Westwand. 1529 wurde die Reformation eingeführt. 1619 wurde der Turm errichtet.
1867/68 wurde die Kirche mit Ausnahme des Turms abgerissen und die heutige im Stil der Neugotik nach Plänen von Paul Reber erbaut. Kirchgemeindeglieder leisteten viel Fronarbeit, und Rudolf Zwilchenbart, ein als Kaufmann reichgewordener Kilchberger Pfarrerssohn, übernahm 7/10 der Baukosten.
1887 erhielt die Kirche ihre spätromantische Orgel, erbaut von Carl G. Weigle.
1974-75 wurde die Kirche archäologisch untersucht, restauriert und unter Bundesschutz gestellt.
2013/14 Fassadenrenovation und Reinigung der Orgel
2020 technische Sanierung der Glocken-, Licht- und Heizungssteuerung.
Im 34,5 Meter hohen Turm hangen vier Glocken, gestimmt auf die Töne es, g, b, c. Die drei kleineren wurden 1868 und die grösste 1975 gegossen. Sie tragen folgende Inschriften:
es-Glocke: Friede sei mit euch.
g-Glocke: Drei Schwestern verbunden zu einem Klang, erheben den Sang, drei Schwestern zu laden zu einigem Gang.
b-Glocke: Altes Erz zu neuem Guss, altte Liebe neu beleben, alles stirbt, doch bleinen muss uns das Heil, das Gott gegeben.
c-Glocke: Von der Familie Zaeslin.
Noch immer erklingt an Sonn- und Feiertagen, bei Hochzeiten und Beerdigungen die Einladung der Glocken, sich in der Kirche zu versammeln, um gemeinsam den Zuspruch und Anspruch Gottes zu vernehmen.