Dreidimensionale Sicht auf die Schweinehaltung im Wald
Während Jahrtausenden hatte die Waldbeweidung von Schweinen einen sehr hohen Stellenwert in der europäischen Landwirtschaft. Lange war es die einzige Möglichkeit, Schweine zu mästen, ohne dabei auf Nahrungsmittel zurückgreifen zu müssen, die auch der Mensch hätte essen können. Jeweils vom Spätsommer, wenn die Eicheln und Bucheckern reif wurden, bis zum ersten Schnee zog ein Hirte mit den Tieren in die Wälder. Das Fleisch von Schweinen, die mit Eicheln gemästet wurden, galt als wohlschmeckender und qualitativ besser als jenes von Schweinen aus Buchenwäldern.
Durch diese Beweidung entstanden neue Waldformen wie der Mittelwald oder der Hutewald. Es gab Zeiten, da war die Beweidung für Waldbesitzer sogar rentabler als die Holznutzung.
Heute wird diese Form der Schweinehaltung kaum mehr betrieben. Eine von wenigen Ausnahmen in Europa bilden die Schweine in den Korkeichen-Hutewäldern der spanischen Extremadura, aus denen der berühmte iberische Schinken produziert wird.