Reinacher Heide
Reinacher Heide Natur pur!

Naturschutzgebiet Reinacher Heide

D​ie Reinacher Heide liegt an der Birs in Reinach und Arlesheim. Sie beherbergt die Hälfte aller im Kanton vorkommenden Pflanzenarten. Damit Reinacher Heide gehört zu den wertvollsten Naturschutzgebieten des Kantons Basel-Landschaft. 1994 wurde vom Bund als «Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung» ausgezeichnet.

Flora und Fauna

Die Reinacher Heide ist vor allem durch drei Vegetationstypen charakterisiert: die Schotterflächen, die Magerwiesen und den Auenwald.

Auf den Schotterflächen auf Höhe des Schwimmbades haben sich sogenannte Pioniergesellschaften angesiedelt. Denn nur wenige Pflanzen waren den einstmals regelmässigen Überschwemmungen gewachsen. Eine typische Art dieses Standortes ist beispielsweise die Kugelblume, die ein weitläufiges Wurzelsystem ausbildet, um im grobkörnigen Untergrund den nötigen Halt zu finden.

Da die Überschwemmungen heutzutage ausbleiben, werden die Schotterflächen von Menschenhand gerodet – so kann die charakteristische Pflanzengesellschaft vor Verbuschung geschützt werden.

Die trockenen und nährstoffarmen Magerwiesen erinnern an heissen Sommertagen an eine mediterrane Landschaft: Eine bunte Blütenpracht, wohlriechende Düfte und vielstimmiges Gezirpe umgeben einen hier. Neben dem charakteristischen Feld-Mannstreu und der Golddistel finden sich hier zahlreiche seltene Orchideenarten, wie Hummel-Ragwurz, Spitzorchis und Helmorchis.

Entlang der Uferböschung wächst ein Auenwald, welcher – dank Renaturierung der Birs – heute wieder regelmässig überschwemmt wird. So bleibt die charakteristische Pflanzengesellschaft auf natürliche Weise erhalten. Hier trifft man auf üppiges Grün, denn der Fluss liefert Nährstoffe und Feuchtigkeit im Übermass. Die ausgeprägte Krautschicht, das undurchdringliche Dickicht und die mächtigen Weiden und Eschen verleihen diesem Abschnitt der Reinacher Heide einen urwaldähnlichen Charakter.

Auffallend ist die grosse Vielfalt an Schmetterlingen, die in der Reinacher Heide lebt. Wer an sonnigen Tagen durch die Heide spaziert, trifft auf den Himmelblauen und Silbergrünen Bläuling oder den Kleinen Perlmuttfalter. Als besonders gilt auch das Vorkommen der Blauflügligen Ödlandschrecke und der Gemeinen Sichelschrecke.

Der Reichtum an Insekten, Spinnen, Früchten und Samen zieht zahlreiche Vögel an. Hänfling, Zilpzalp, Heckenbraunelle und Mönchsgrasmücke schlagen sich hier die Bäuche voll. Nicht nur als Brutplatz ist die Reinacher Heide für die Vögel wichtig, sondern auch als Tankstelle für durchziehende Arten, da sie hier einen Rastplatz vorfinden.

Informationen zu den Naturschutzregeln

Reinacher Heide 4
RH an der Birs
Reinacher Heide 2
RH Helmorchis 1
RH Helmorchis 2
RH Winter
RH Header 2 1
Reinacher Heide 3
Reinacher Heide 1

Geschichte

Bis ins 19. Jahrhundert konnte die Birs frei fliessen: Der Fluss schlängelte sich durch das breite Tal und schuf eine ausgedehnte Auenlandschaft. Um neues Kulturland zu gewinnen, wurde der Fluss Mitte des 19. Jahrhunderts begradigt.Zwischen den beiden Weltkriegen wurde das Gebiet für den Ackerbau genutzt. Später kamen immer mehr Nutzungsansprüche durch den Menschen dazu: Hundesportplatz, Campingplatz, Baumschule, Autobahnbau und schliesslich das Naherholungsgebiet.1972 wurde der Flusslauf der Birs zum Schutz vor Hochwasser durch Steinblöcke befestigt. Somit blieben regelmässige Überschwemmungen aus und der Grundwasserspiegel sank zunehmend. Die Auenlandschaft wurde allmählich durch die heute charakteristische trockene «Heidelandschaft» verdrängt. Die Kombination von Trockenstandort und Auenlandschaft macht die Reinacher Heide besonders vielfältig und hat dazu geführt, dass der Kanton die Reinacher Heide 1974 zum Naturschutzgebiet erklärte.

Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln

Mit der BLT-Linie Nr. 11 fährt man von Basel bis zur Station Reinach/Lochacker. In Fahrtrichtung nach links abbiegen und bis zum Schwimmbad Mühlimatt gehen. Dort befindet sich der westliche Eingang in das Naturschutzgebiet.

Um zum südlichen Eingang zu gelangen, nimmt man vom Bahnhof SBB in Basel entweder die BLT-Linie Nr. 10 oder den Zug bis zum Bahnhof Dornach-Arlesheim. Weiter geht es zu Fuss in Richtung Dornachbrugg und über die alte Birsbrücke. Danach nach rechts abbiegen und unter der Brückenunterführung hindurchgehen.

Hier finden Sie eine Übersichtskarte des Naturschutzgebietes Reinacher Heide.

Adresse

Information
Naturschutzgebiet Reinacher Heide
Austrasse 2
4153 Reinach
Schweiz

Newsletter

Mit unserem Newsletter verpasst du keine News, Tipps oder Spezialangebote aus dem Entdeckerland. Jetzt anmelden.