Bakelite Museum
Joerg J. Zimmermannentdeckt 1985 seine Liebe zu den Dingen des täglichen Gebrauchs in den hitzebeständigen Pressteilen aus Duroplast. Die grandiose Formenvielfalt der Designstücke ab der Wende des 20. Jhd. faszinieren Ihn zutiefst. Als Dekorateur und Entwerfer sammelt er jegliche Gegenstände aus Bakelit für den persönlichen Bedarf an Input von Ideen. Mit seiner Frau entdeckt und ersteht er die Dinge seit 1985 auf allen Märkten der Welt. Heute umfasst die Sammlung über sechstausend Teile.
Das Bakelitmuseum mit 10'000 Objekten aus dem Material der tausend Möglichkeiten, (the material of thousand uses) nach dem Patent (1906) von Leo Hendrik Baekeland. Mitten in der Kunststoff-Fabrik Brac Breitenbach, welche seit 1928 Bakelit auf einer Erkner Berlin Presse für die Industrie im Laufental:
Pfeifen-Mundstücke, Elektromaterial, Lampen, Uhrengehäuse, Föhn-und Motoren-Ummantelungen hergestellt haben, ist seit Mai 22 das Bakelitmuseum zuhause.
Was ist Bakelit?
Unter dem Namen gewann der erste vollsynthetische Kunsstoff Weltruhm, denn die Eigenschaften dieses Materials waren in der Tat bemerkenswert:
- hervorragende elektrische Isolation machte es für die aufstrebende Elektroindustrie zum begehrten Gehäusematerial
- als Pressmaterial ermöglichte es sehr hohe Stückzahlen und die Ausgangsmaterialien (Phenol und Formaldehyd) waren in grossen Mengen verfügbar.
Gegenstände aus Phenoplast waren ganz besonders zwischen den beiden Weltkriegen erfolgreich. Heute werden sie weniger für alltägliche Gebrauchsgegenstände als für technische Anwendungen eingesetzt, so z.B. in der Elektroindustrie für Leiterplatten, thermisch und mechanisch hoch belastete Bauteile wie Schleifkörper und Bremsbeläge. Auch als flammhemmendes Bindemittel für Hartfaserplatten und Schaumstoffe werden Phenolharze bis heute verwendet.